Unterwegs in den Bergen des Banat

06.08.2008

Es ist wieder mal soweit.Sus la munte sus-acolo dorul i-adus- hinauf in die Berge,wo die Sehnsucht wartet.Die Bedeutung dieses rumänischen Spruches wird jeder Karpatenwanderer zu schätzen wissen.Auch wir gehören zu denen,die sich wieder einmal in den Kopf gesetzt haben,durch die Bergwelt der Südkarpaten zu wandern.Unser Ausgangspunkt ist diesmal Caransebeş im Kreis Caraş-Severin.Wir wollen von hier in zum Muntele Mic und dann weiter in das Ţarcu-Gebirge.In Caransebeş nehmen wir die notwendige Verpflegung auf.In der Stadt fragen wir nach wie wir nach Borlova kommen.An einem Verkaufsstand sagt uns eine freundliche Dame,wir sollten zur Biserica Sf Gheorge gehen,von dort aus gibt es Mitfahrgelegenheiten dorthin.Diese nutzen wir dann auch.Von Borlova aus fährt dann jemand auch zum Muntele Mic herauf.Die Seilbahn ist ausser Betrieb.Oben auf dem Muntele Mic hat man eine wunderschöne Sicht auf das Ţarcu-Gebirge und auf die Caransebeş-Ebene.Eine schöne Holzkirche ist hier und weiter oben ein grosses weisses Kreuz was nachts beleuchtet ist.Ansonsten ist hier ausser einem alten Hotel und einigen Cabanas und Baustellen nicht viel los.Aber hier oben beginnt das Rote Band welches den Weg in Richtung Refugiu Cuntu weisst.Wenn man den Muntele Mic auslassen will, kann man auch von der Talstation der Seilbahn dem gelben Band folgen und in Richtung Cuntu laufen.Wir laufen dem Roten Band nach,das Massiv des Muntele Mic nach Süden verlassend.Den Tarcu im Blick.Oben auf dessen Gipfel ist das,,Toilettenhäusel" zu erkennen.Das ist die Wetterstation.Auch die Hirten sagen uns, daß wir dem roten Band folgen sollen.Unterhalb des Muntele Mic führt der Weg duch Laubwälder die sich mit Wiesen abwechseln.Das Wetter ist sehr schön aber auch recht warm.Eher zum Baden als zum Wandern.Wir erreichen auch bald die Strasse die zum Muntele Mic heraufführt.Ab hier steigen wir auch wieder auf. Der Weg weist viele Mororradspuren auf. Es kommt uns auch eine Motorradkolonne entgegen. Möglicherweise werden wir die Cabana Cuntu noch heute abend erreichen. Auf einer Lichtung befindet sich ein grosser trigonometrischer Festpunkt. Hier hier steige ich vorsichtig die wackelige Leiter herauf, um von oben das Massiv des Ţarcu zu fotografieren.Aber auch den Muntele Mic sieht man sehr gut.Danach laufen wir duch Fichtenwälder.Auf verrosteten Wegweisern ist zu erkennen,daß wir uns Cuntu nähern. Es ist ein Forstweg für Traktoren auf dem wir laufen.Bald lichtet sich der Wald und wir sehen eineWiese mit einigen vereinzeilten Baumgruppen, einige Sălaşe(Sälasch-das rumänische Wort für Almwirtschaften) Das grosse Gebäude ist die Cabana Cuntu. Ein wunderschöner Ort. Es ist 19:00.Wir sind vom Muntele Mic etwa 4 Stunden gegangen.An der Cabana bietet uns ein älterer Herr an in der Cabana für 10 Lei pro Bett zu schlafen.Das sind etwa 2,80 Euro.Es ist der Chef der Meteorologischen Station die hier untergebracht ist. Hinter der Cabana befindet sich ein angestauter Teich. Ich schaue mich hier gleich um.Als ich an den Salaşen vorbeigehe kommt mir eine Hirtin entgegen.Ich sage ,,Buna seara".Wir kommen schnell ins Gespräch. Sie bittet mich mit zur Stâna zu kommen,daß wir uns unterhalten.Ich stelle mich vor. Sie heisst Ana und ist aus Vârciorova.Das kleine Mädchen bei ihr ist ihre Ziehtochter .Auch bietet sie mir den schmackhaften Brânza an. Die kleine heisst Claudia und melkt gerade die Kuh wo mir auch gleich die Milch angeboten wird.Sie bietet mir an, daß ich morgen mit Corinna wieder komme um sie auch kennen zu lernen.Abends fotografiere ich noch einen schönen Sonnenuntergang.Abends kommen die Hirten mit den Schafen zurück.Die Schafe werden gezählt und din die Gehege gebracht, letztendlich auch wegen der Bären.Vor zwei Tagen war einer zu Besuch. So hat es mir Ana gesagt. In der Nacht schlafen wir gut.

muntii

07.08.2008

Der Morgen beginnt sonnig. Der Domnul Inginer sagt uns,daß das Wetter heute und morgen gut sein soll.Morgen soll es bewölkt sein und zum Abend Schauer.Er ist wartet gerade auf den Anruf der Kollegen des Meteorologischen Dienstes aus Temeschwar um die Messwerte durchzugeben.Wir packen unsere Sachen zusammen und gehen noch mal zu Ana.sie freut sich und jetzt kommt auch Corinna dazu ihren Brânza zu probieren und auch die frische Milch.Ich lasse auch meine Telefonnummer da und bekomme ihre Adresse in Vârciorova. Nach einer herzlichen Verabschiedung machen wir uns auf den Weg.Wir wollen heute abend schon weit hinter dem Ţarcu sein. Der Weg steigt jetzt deutlich an. der Muntele Mic gegenüber. Das Wetter ist schön.Weiter oben folgen wir dem Traktorenpfad der auf den Gipfel zur dortigen meteorologischen Station,dem anfangs erwähnten Toilettenhäusel führt. Es ist recht warm, eigentlich fast schon zu viel zum Wandern.Na der Wind sorgt für Erfrischung. Den Gipfel des Ţarcu erreichen wir gegen 13:00.Hier oben ist jemand von der Station da.Er gibt uns noch eine Flasche Wasser mit und sagt uns,daß der weitere Weg in Richtung Godeanu leicht zu gehen ist. Die Seehöhe beträgt 2199 m über Normalnull. Nur wir sollten im Fall von Gewittern dem Kamm fern bleiben. Der breite Gebirgskamm ist leicht zu laufen. Bald sehen wir auch schon den Querkamm der Richtung Godeanu führt.In der Ferne ist der Kamm des Godeanu zu sehen.mit dem Gipfeln Gugu und Godeanu un den Wolken. Unterwegs treffen wir auf Hirten die uns den markierten Weg zeigen.Ich muss erwähnen,daß die Wegmarkierungen hier sehr schlecht sind, oder gar nicht mehr vorhanden.Auch an Kreuzungspunkten fehlen Wegweiser,so daß man auf die Auskünfte der Hirten angewiesen ist und auf den Blick auf den Kammverlauf des Gebirges,der einen wichtiger Orientierungspunkt darstellt. Meine Rumänschkenntnisse erweisen sich bald als Vorteil. Aber es gibt hier wieder Wasser, weiter unten dort im Quellgebiet des Râul Rece(Kühlbach), der bereits zum Einzugsgebiet des Teregova-Tal gehört.Die Markierung soll als roter Punkt ausgewiesen sein. Aber nur verrostete Eisenstangen stehen herum. Der Querkamm in Richtung Munţii Cernei ist einsehbar und veräuft in einem Bogen nach Süden. Die Hirten haben uns gesagt,daß unterwegs ein See kommen soll. Der zeigt sich auch nach einer Weile. Das muss der Prislop-Sattel sein.Es sind zwei Seen. Hier beschliessen wir zu übernachten,denn es ist Wasser hier zum Kochen. Denn die 4,5 Liter die wir mit haben werden morgen zum trinken benötigt.Und wir wissen noch nicht was uns noch erwartet.Vor allem hier in dieser von Touristen wenig bewanderten Gegend. Wir bauen unser Zelt auf direkt an einem dieser Seen in einer windgeschützten Senke.Ich koche eine Suppe mit Nudeln drin.Nur die Beutelsuppe wo Borş draufstand war extrem sauer,so daß Corinna da Probleme mit ihrem Magen bekam. In der Nacht hatten wir einen sternenklaren Himmel zu bewundern wie man ihn in der Stadt nie zu sehen bekommt.Die Milchstrasse klar wie der Blick aus einem Raumschiff. Weil hier oben kein störendes Licht vorhanden ist.

 

sterne

08.08.2008

Am frühen Morgen wachen wir auf und bauen unser Zelt ab.Es sind Wolken aufgezogen die den weiteren Kammweg in Nebel hüllen.Es regnet aber nicht.Hier führt eigentlich der rote punkt in das Tal was in Richtung Gura Zlata führt. Das bemerken wir nicht, weil dieser Weg nicht gleich zu erkennen ist. Der nach Süden schwenkende Kammweg ist viel stärker ausgetreten. Dadurch ist es möglich im Nebel auch den Weg zu erkennen.Aber diese Wolken verschwinden im Laufe der Zeit und der Blick über das Kühlbachtal und gegenüber das Ţarcu eröffnet sich grandios.Ohne es zu wissen bewegen wir uns direkt auf Teregova zu.Der Weg führt über grasbewachsenes Gelände.An einem kleinen Teich kommen wir vorbei.Auch der Blick in östlich gelegenen Valea râului şes(Obertal) eröffnet sich uns. Dieses für uns linksseitig gelegene Tal wird in Richtung Gura Zlata entwässert.Also entgegengesetzt der Fliessrichtung des Valea râului rece.Unser Kammverlauf wird am Ende in das Munţii Cernei übergehen.Auf der anderen Talseite des Râul Şes baut sich der Kamm des Godeanu mit seinen markanten Gipfeln Gugu und Godeanu auf. Wir treffen wieder auf Hirten die uns mit ihrer Herde entgegenkommen.Sie sagen, daß wir uns im weiteren Verlauf dachdem wir im hinter dem Berg eine Stâna im Tal sehen sollen wir uns rechts halten. Das tun wir dann letztendlich auch, so daß immer an der oberen Kante des Valea Rece entlangkommen.Linksseitig der Blick zum weitverzweigten Quellgebiet des Râul Şes, dahinter der Kamm des Godeanu sich immer weiter von uns entfernend.Unten im Tal erkenne ich Hirtenhütten in Form von Steinkuppeln. In der Ferne wieder eine Herde mit Hirten.Wir pfeifen um auf uns aufmerksam zu machen.Die Hirten reagieren,aber deren Hunde sind schneller.Fünf kommen aus der Ferne bellend zu uns gerannt.Die Hirten versuchen sie zurückzurufen aber die Hunde sind schon programmiert auf uns und in direktem Anflug.Sie erkennen uns aber als Touristen bellen lautstark.Ich lasse Corinna vorlaufen und halte sie von ihr ab.auch tue ich so,als ob ich einen Stein werfen würde und halte meine Stöcke vor.Sie begleiten uns ein Stück, gehen aber dann zu ihren Schafen zurück. In der Ferne erkennen wir Berge aus Kalkstein und vor uns eine breite Hochfläche.Auch Schafherden sehen wir einige.Demzufolge entsteht hier der Brânza den man auf den Märkten kaufen kann in Caransebeş,Timişoara und Reschitz.Wir bewegen uns in etwa 1800 m über NN, verlieren aber stetig an Höhe.In der Ferne westlich glitzert der Teregova-Stausee.Vor uns ziehen aus südöstlicher Richtung dunkle Wolken heran,die sich über den Kalkbergen vor uns festsetzen.Der Meteorologe hatte recht.Am Ende der Hochfläche erreichen wir eine Doline mit einem verlandenden Teich, die sich nach Westen hin als ein V-förmiges Tal eröffnet.Wir entscheiden uns für diesen Weg,denn er führt jetzt tatsächlich ins Tal.Unten erkenne ich einen Hirten der uns mit einem Pferd entgegen kommt.Auch eine Hirtenhütte ist zu sehen und das Rauschen eines Gebirgsbach.Der Hirte nimmt aber einen anderen Weg.Als wir an der erwähnten verlassenen Hirtenhütte sind,erkennen wir wo der Hirte mit seinem Pferd hinging.In nicht so weiter Entfernung sehe ich eine weitere Hirtenhütte,Pferde und Hirten.Ich lasse Corinna bei der verlassenen Hirtenhütte und gehe dorthin.Nach kurzem Weg von 15min bin ich bei den Leuten mit den Pferden. Eine ältere Dame und ein Hirte sagen uns, daß wir mit ihnen gehen sollten nach Teregova.Also doch.Ich hatte die ganze Recht behalten. Teregova sollten wir erreichen.Also ging ich zu Corinna zurück,der Hirte mit der älteren Dame,das Pferd mit Fohlen folgten uns.Als sie merkten,daß wir mit unserem gepäck doch langsamer waren,nahm mir der Hirte meinen Rucksack ab und ich nahm Corinna ihren.Im Schnellschritt folgen wir denen bis zu einer Poiana wo ein Traktor mit Hänger stand und einige Leute mit ihren Blaubeerkörben.Hier kommen also die Blaubeeren her,die auf den Märkten in Baile Herculane und Temeswar verkauft werden und womit die Afinate hergestellt wird,eine Ţuica-Blaubeer-Kombination,mit Zucker angesetzt,also eine Art Likör.Alles Gute kommt eben von oben.Die Leute sind dabei ihre Körbe auf den Hänger zu verlanden.Auch unser Gepäck einschliesslich Corinna,wird gut verstaut.Ich laufe mit den Leuten dann mit. Der Traktor fährt in Schrittgeschwindigkeit über einen Weg auf dem eben nur noch Traktoren langsam fahren können.Der Traktorist beherrscht aber sein Gerät.Es dauert lange ehe wir an der Forststrasse sind.Hier heisst es,,alle aufsitzen" Es folgt eine lange Fahrt durch den Wald.In der Dämmerung bewundere ich noch das Teregova-Tal mit seinem Stausee.Unterwegs muss noch ein anderer Traktor angeschleppt werden..In den Bergen bilden sich Gewitter, was wir am Wetterleuchten hinter uns erkennen.Gut daß wir die Entscheidung getroffen haben, das Gebirge zu verlassen..Die Fahrt geht bis Rusca.Von dort laufen wir noch mit den Leuten etwa 3km bis zum Bahnhof in Teregova. Da um diese Zeit kein Zug fährt,bietet man uns an mit denen nach Hause zu gehen.Wir nehmen das dankend an,folgen denen und schlafen in deren Stube.

muntii

09.08.2008

Am Morgen sehen wir die Leute nicht mehr,denn sie sind schon um 6:00 aufgestanden und wieder in die Berge.Den Jungen fragen wir ob wir von unserer Verpflegung etwas zurück lassen können.Man nimmt uns das gerne ab.Also lasse Hälfte unserer Lebensmittel dort.Um 8:50 fährt der Zug nach Baile Herculane.Unterwegs steigen einige Leute ein mit ihren Produkten, die auf dem Markt in Baile Herculane verkauft werden sollen.Man fährt also Bahn wenn man auf dem Markt will.In Herculane nehmen wir den Stadtbus und folgen den Leuten mit ihren Taschen zum Marktwo wir erstmal frische Milch,Käse und Tomaten kaufen werden.Und nätürlich auch endlich ein Timi für mich.Noroc!! Das Timişoreana ist ein sehr wohlschmeckendes Bier.Ich glaube sogar eines der besten.Am Nachmittag ist dann Baden in Şapte izvoare angesagt.

Bilder zum Reisebericht

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